1930 schrieb Baron Bachofen von Echt, dass gerade die Steiermark in der ganzen Welt den Ruf eines Hahnendorados hat. Er meinte damit, dass es in diesem Land die vielleicht besten Auerwildbestände gibt. Mittlerweile haben auch hier die Bestände, so wie in ganz Europa abgenommen, doch ohne zu übertreiben – auch heute bieten die Waldberge der Ostalpen gerade in der Steiermark noch teilweise guten Lebensraum für diese Wildart. Innerhalb Österreichs gibt es hier jedenfalls die höchsten Auerhuhnbestände.
Die Bestände dieser Wildart werden alljährlich von den steirischen Jägern erhoben. Aktuell balzen beinahe 4.000 Auerhahnen im Land. Zählungen sind die Grundlage für die nachhaltige Bejagung. Die Jagd ist mit ein Grund dafür, dass das Interesse an dieser Wildart im Land weiterhin aufrecht bleibt. Damit ist gewährleistet, dass auch weiterhin Wissen um Balzplätze und Lebensräume erhalten wird. Die Steirische Jägerschaft unterstützt und fördert Projekte für die Lebensraumverbesserung. Mittlerweile gab und gibt es im gesamten Land viele Dutzende davon. Alle bauen auf dem freiwilligen Engagement von Jägern und Waldeigentümern.
Ordnung: | Hühnervögel (Galliformes) |
Familie: | Fasanenartige (Phasianidae) |
Unterfamilie: | Raufußhühner (Tetraonidae) |
Art: | Auerhuhn (Tetrao urogallus) |
Lebendgewicht: | 3 – 5 kg (Hahn), 1,5 – 2 kg (Henne) |
Paarungszeit: | Ende April/Anfang Mai |
Brutdauer: | 25 – 27 Tage |
Gelege: | 5 – 12 Eier |
Alter: | 10 – 15 Jahre |
April/Mai/Juni: Zur Balzzeit an Mitte April sind die Vögel besonders empfindlich gegenüber Störungen. Im Mai brüten die Hennen. Für die Küken ist es wichtig, dass sie nicht den Anschluss an ihre Mutter verlieren, und dass ihnen genügend Zeit zur Nahrungsaufnahme bleibt – Störungen sind in dieser Zeit besonders heikel.
Auerhühner zählen zu den größten Hühnervögeln, sie brauchen lockere, lichte Wälder, wo viel Sonne auf den Waldboden kommt, sodass es eine reiche Bodenvegetation gibt. Im Sommerhalbjahr sind die Vögel meist zu Fuß unterwegs, geschlafen wird am Baum.
Im Winter verlagert sich die Lebensweise insgesamt mehr vom Boden auf den Baum. Dort wo es viel Heidelbeere gibt und wo viele Ameisenhaufen zu finden sind, gefällt es auch dem Auerhuhn. Die Erhaltung der Auerwildlebensräume ist und bleibt der Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Zukunft dieser Wildart geht!
Die Küken brauchen während der ersten Lebenswochen vor allem Insekten (tierisches Eiweiß). Erwachsene Auerhühner sind vorwiegend Pflanzenfresser, die Blattspitzen, Blüten, Knospen oder Beeren verzehren. Im Winter leben sie von den Nadeln und Trieben der Kiefern, Tannen oder Fichten. Zwei extrem lange Blinddärme ermöglichen den Aufschluss dieser sehr schwer verdaulichen Winternahrung.
Die Bezeichnung „Raufußhühner“ bezieht sich auf die befiederten Füße dieser Hühnervögel. Zu ihnen zählen bei uns Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Schneehuhn. Die befiederten Füße sind eine Anpassung an extreme Kälte. Es zeigt: Diese Vögel sind im Norden oder im Gebirge daheim.
Beim Schneehuhn sind sogar die Zehen dicht befiedert. Eine zusätzliche Anpassung an kalte Winter sind auch die „Afterfedern“. Im Kleingefieder sitzt auf jedem Federkiel noch eine flauschige Zusatzfeder. Das isoliert wie bei einer Daunenjacke. Anhand dieser kleinen Zusatzfedern kann man die Federn von Rauhfußhühnern leicht von anderen Vogelfedern unterscheiden.
Auerhahnen sind gut doppelt so schwer wie die Hennen, während die Weibchen unscheinbar bräunlich gefärbt sind, schimmert die Brust beim Hahn blaugrün, insgesamt wirkt er dunkel, die Flügel sind braun, der Rücken grau, die langen Schwanzfedern sind tiefschwarz mit weißen Flecken. Während der Balz leuchten über den Augen zwei rote Hautflecken. Sie werden in der Jägersprache als „Rosen“ bezeichnet.
Heute werden in der gesamten Steiermark nur noch rund 100 Auerhahnen im Jahr erlegt. Die Jagd wird streng kontrolliert und basiert auf Bestandeserhebungen. Erlegt werden nur Hahnen. Die Vögel versammeln sich im Frühjahr auf Gemeinschaftsbalzplätzen. Dort kämpfen die Hahnen um die Rangordnung.
Die Hennen wählen den Hahn. In der Regel kommen dabei nur die ranghöchsten Hahnen zum Zug – der Rest verpaart sich nicht. Gejagt wird erst gegen Ende der Balz, wobei man jedenfalls versucht den ranghöchsten Hahn zu schonen.
Die Steirischen Jägerinnen und Jäger leben mit der Natur –
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