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Murmeltier

In weiten Teilen der Ostalpen waren Murmeltiere einst ausgerottet. So auch in der Steiermark. Heute sind fast alle geeigneten Lebensräume wieder besiedelt. Jäger haben diese Wildart erfolgreich wiedereingebürgert. Heute reicht das Verbreitungsgebiet von den französischen Seealpen bis an den Alpenostrand.

Das Alpenmurmeltier

Das Alpenmurmeltier ist eine von 15 verschiedenen Murmeltierarten, die heute über die nördliche Halbkugel verbreitet sind. Murmeltiere sind nach dem Biber die größten Nagetiere. Trotz ihres gedrungenen Körpers sind die Tiere wendig, sie können durch enge Löcher schlüpfen und klettern auch ohne Probleme über fast senkrechte Felswände.

Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Stamm: Echte Erdhörnchen
Art: Alpenmurmeltier (Marmota marmota)
Lebendgewicht: 3 - 5,5 kg
Paarungszeit: April
Nachwuchs: 3 Junge (1-7) (eine Geburt/Jahr)
Alter: 12 Jahre
Beginn Ende
Jagdzeit: 01/08 30/09

Lebensraum

Murmeltiere sind echte „Eiszeitrelikte“, die empfindlich gegen Hitze sind. Sie besiedeln heute offene Gebirgssteppen. Das reicht von Almböden über hochgelegene Grasmatten und Bergtundren bis zu Blockhalden.

Nahrung

Murmeltiere sind überwiegend Pflanzenfresser. Die Nahrungsqualität spielt eine große Rolle. Bei der Nahrungsaufnahme werden gezielt junge Triebe, Blätter oder bestimmte Blüten bevorzugt.

Das ist auch ein Grund dafür, dass Weidetiere eigentlich keine Konkurrenz für Murmeltiere sind. Im Gegenteil, geregelte, nicht übermäßig starke Beweidung verbessert das Nahrungsangebot beträchtlich.

Merkmale und Besonderheiten

Murmeltiere sind tagaktiv, können also gut beobachtet werden. Die heißen Mittagsstunden sind dazu jedoch eher wenig geeignet. Wenn es zu heiß wird, müssen die Tiere in den kühleren Bau ausweichen. Damit steht aber auch weniger Zeit für die Nahrungsaufnahme zu Verfügung – Störungen sollten deshalb vermieden werden. 90 % ihres Lebens verbringen diese großen Nagetiere unter der Erde.

Der Bau bietet Schutz und Zufluchtsraum. Er dient der Jungenaufzucht, der Kühlung an heißen Sommertagen, und er ist jener Ort, wo diese Tierart jährlich etwa sieben Monate im Winterschlaf verbringt. Der Winterschlaf ist eine extreme, aber auch besonders effektive Variante, wenn es gilt Kälte- und Notzeiten zu überbrücken. Dabei sinkt die Körpertemperatur auf 3° bis 5° Celsius!

Jungtiere brauchen dennoch ihre Eltern als Wärmeflasche um nicht zu erfrieren. Eine Besonderheit dabei ist auch: Murmeltiere müssen regelmäßig aufwachen um wirklich zu schlafen – nur so kann sich der Körper wieder erholen.

Jagd

Murmeltiere werden auf der Pirsch oder beim Ansitz in der Nähe des Baues bejagt. Gejagt wird bevorzugt in Kerngebieten mit ausgedehnten Kolonien und großen Familien. Kleine Familien sollten geschont werden, da die Jungen ihre Elterntiere zum Überwintern brauchen. In manchen Gegenden wird das Fleisch gegessen. Nachdem erwiesen ist, dass Öl aus dem Murmeltierfett tatsächlich heilende Wirkung besitzt, wird es heute wieder vermehrt als Naturheilmittel verwendet. In der Steiermark werden jährlich nur etwa 200 bis 250 Murmeltiere erlegt.

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