Wenn heute in Zusammenhang mit der Jagd von Enten die Rede ist, dann ist in der Regel die Stockente gemeint. Sie ist unsere häufigste Entenart, die Population dieser Wildart hat während der letzten Jahrzehnte deutlich zugenommen. Während um 1930in der Steiermark rund 1.000 Wildenten erlegt wurden, sind es heute rund 6.000. Derzeit werden nur Stock- und Krickenten bejagt, der weit überwiegende Teil der Strecke entfällt auf die Stockente.
Die Stammform unserer Hausente zählt heute zu den Enten mit der weltweit größten Verbreitung. Der Name bezieht sich auf die Brut- oder Nistplätze, welche diese Entenart nutzt. Stockenten brüten manchmal in alten Weiden, die auf den Stock gesetzt wurden. Früher wurde sie auch Märzente genannt, weil sie um diese Jahreszeit bereits mit dem Brüten beginnt. Das Verbreitungsgebiet dieser Ente reicht über den größten Teil der Nordhalbkugel, sie kommt in Europa, Asien und Nordamerika vor, in Australien und Neuseeland wurde sie vom Menschen eingebürgert.
Ordnung: | Gänsevögel (Anseriformes) |
Familie: | Entenvögel (Anatinae) |
Stamm: | Schwimmenten |
Art: | Stockente (Anas platyrhynchos) |
Lebendgewicht: | 0,9 – 1,3 kg |
Paarungszeit: | März/April |
Brutdauer: | 25 – 30 Tage |
Alter: | 5 – 10 (25) Jahre |
Beginn | Ende | |
Jagdzeit: | 01/09 | 31/12 |
Stockenten kommen vom Teich im Stadtpark bis zum Bergsee in 2.000 Meter Seehöhe vor. Sie brauchen Gewässer mit bewachsenen Ufern, stellen aber sonst keine großen Anforderungen. In der Nähe des Gewässers sollte es Vegetation und Nahrung geben. Heute ist diese Entenart vielerorts ein anspruchsloser Kulturfolger. Es gibt Standvögel, Teilzieher und Zugvögel.
Die Nahrung wird im flachen Wasser gesucht – Stockenten gründeln und seihen dabei Wasser durch die feinen Lamellen im Schnabel. Vor allem Im Sommer suchen sie aber auch weitab vom Wasser auf Wiesen, Getreidefeldern, abgeernteten Maisäckern oder entlang von Waldrändern nach Nahrung.
Stockenten können beinahe als „Allesfresser“ bezeichnet werden. Sie nehmen Insektenarven, Schnecken, Würmer oder Kaulquappen ebenso wie Wasserpflanzen, Gräser, Samen, Getreidekörner oder Mais; Pflanzen überwiegen.
Stockentenpaare finden oft schon im Herbst zusammen. Besonders eindrucksvoll ist aber die Reihzeit im Frühjahr. Der in der Jägersprache verwendete Ausdruck „Reihen“ bezieht sich auf die Verfolgungsflüge, die zur Paarungszeit im Frühling stattfinden. Wenn ein oder zwei Erpel einer Ente hinterher fliegen, dann „reiht“ sich bei solchen Flügen Ente an Ente.
Die Balz beschränkt sich aber keineswegs auf Hochzeitsflüge, Entenmänner geben ein ganzes Repertoire an Verhaltensweisen zum Besten um die Aufmerksamkeit der Damen auf sich zu ziehen. Und wenn Stockenten balzen, so tun sie dies, wie könnte es anders sein, immer im Wasser.
Die Stockentenehe hält in der Regel aber nicht länger als eine Saison. Ist die Paarungszeit vorüber und die Enten sitzen fest auf ihren Gelegen, dann verlassen sie die Erpel allmählich – spätestens, wenn die Jungen geschlüpft sind. Nach rund vier Wochen Brutzeit schlüpfen die Jungen.
Der Kontakt zwischen Mutter und Entenkindern erfolgt bereits durch Stimmfühlungslaute, wenn die Küken noch im Ei sind. Während Konrad Lorenz zeigen konnte, dass Gänsejunge jenem Lebewesen folgen, das sie als erstes nach dem Schlüpfen sehen, fand er heraus, dass Entenküken eine angeborene Reaktion auf den Lockton der Mutter zeigen, aber keine auf das Bild der Mutter.
Wie gesagt, die Stockente ist in Europa die am häufigsten vorkommende Entenart. Der Bestand wird hier auf rund 3 bis 5 Millionen Brutpaare geschätzt. Stockenten dürfen in der Steiermark von 1. September bis 31. Dezember bejagt werden. Meist beginnt die Jagd aber nicht vor Mitte September, wobei immer auch Revierteile als Ruhezonen ausgespart bleiben.
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