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Rotfuchs

Der Rotfuchs kommt fast in allen Lebensräumen zurecht. Das reicht vom subarktischen Ödland bis zu Halbwüsten, vom Hochgebirge bis ins Tiefland. In Europa erreicht diese Wildart derzeit die höchsten Wilddichten im intensiv vom Menschen genutzten Kulturland. Beinahe jede größere Stadt hat heute ihre Stadtfuchspopulation – auch Graz zählt dazu. Die Fuchspopulationen in Mitteleuropa haben sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht.

Der Rotfuchs

Die Lebensraumnutzung des Rotfuchses wird im Grunde durch drei Schlüsselressourcen gesteuert: Nahrung, Schlaf- oder Ruheplätze und Wurfbaue. Nahrung ist im urbanen Raum ganzjährig ausreichend vorhanden. Bei der Wahl der Ruheplätze zeigen Füchse oft große Flexibilität – besonders in Städten – und als Wurfbau kann auch schon einmal ein Loch unter einem Gartenhäuschen, oder ein Betonrohr dienen. Je intensiver Füchse Siedlungsgebiete nutzen, desto kleiner sind ihre Streifgebiete. Im Wald, oder am Berg durchstreifen sie oft Bezirke von mehreren hundert Hektar.

Familie: Hunde (Canidae)
Stamm: Echte Füchse (Vulpini)
Art: Rotfuchs (Vulpes vulpes)
Schulterhöhe: 35 – 50 cm
Lebendgewicht: 2,5 – 9 kg – weibl. Tiere sind im Durchschnitt um 15bis20 % leichter
Paarungszeit: Jänner/Februar
Nachwuchs: 3 bis 6 Junge (Ausnahme 8 – 10, einmal im Jahr)
Alter: geringe Lebenserwartung, nur vereinzelt werden wildlebende Füchse 9 – 10 Jahre (max. 14)
Beginn Ende
Jagdzeit: 01/04 31/03

Lebensraum

Die größten Streifgebiete sind für jene Rotfüchse dokumentiert, die in Lebensräumen daheim sind, wo diese Wildart gerade noch zurechtkommt. Das können Tundren oder Wüstengebiete sein. Hier durchstreifen einzelne Füchse auch Gebiete von 4.000 – 5.000 ha.

In der Steiermark besiedelt diese Wildart aktuell flächendeckend das gesamte Land. Die höchsten Dichten gibt es im abwechslungsreichen Kulturland mit einem Mosaik aus Wald und Wiesen sowie rund um Siedlungen.

Nahrung

Rotfüchse sind beinahe Allesfresser. Wühlmäuse zählen zwar zu den häufigsten Beutetieren, das Spektrum reicht jedoch vom Regenwurm über den Maikäfer bis zu Feldhasen oder Rehkitzen. Daneben wird Aas ebenso gefressen wie Eier von Bodenbrütern, verschiedenste Abfälle, Frösche, Insekten, Obst, Nüsse, Beeren oder auch Futter für Heimtiere. Die Nahrungsquellen, welche heute dem Rotfuchs in unserer Kulturlandschaft offenstehen, sind vielfältig und beinahe unbegrenzt.

Merkmale und Besonderheiten

Füchse sind anpassungsfähig und flexibel. Das kommt nicht nur durch ihr breites Nahrungsspektrum zum Ausdruck, es spiegelt sich auch in ihrem Sozialsystem wider. Füchse können paarweise zusammenleben, ein Rüde kann aber auch mit mehreren Weibchen eine kleine Gruppe bilden.

Manchmal helfen Töchter ihrer Mutter bei der Aufzucht der Welpen. Gibt es zu wenig Wurfbaue, können zwei Weibchen ihre Jungen auch im selben Bau zur Welt bringen. Da Füchse einen kleinen Magen haben, können sie nicht viel auf einmal fressen. Sie verstecken daher Beute und legen so Nahrungsdepots an, die sie in schlechten Zeiten nutzen. Dabei ist ihr Ortsgedächtnis erstaunlich, sie finden diese Vorratslager genau und wissen auch wenn sie leer sind.

Vor allem für Bodenbrüter oder Feldhasen können Füchse zum Problem werden. Warum? Die Bestände des Raubtieres sind aufgrund der günstigen Lebensbedingungen hoch, der Druck auf Beutetiere steigt. Deren Lebensräume wiederum schwinden zusehends, sodass sie immer öfter in eine Zwickmühle geraten.

Jagd

Für die stark angestiegenen Fuchsbestände gibt es verschiedene Ursachen. Zum einen fehlt die natürliche Konkurrenz, zum anderen hat sich das Nahrungsangebot durch den Landschaftswandel stark verbessert. Ein wichtiger Punkt ist die flächendeckende Tollwutimmunisierung. Die Tollwut dezimierte die Fuchsbestände einst periodisch immer wieder stark – heute ist diese Krankheit aus Mitteleuropa dank der ausgelegten Impfköder für Füchse verschwunden.

Die Jagd kann die Bestände nur lokal regulieren. Um eine effektive Bestandesreduktion zu erreichen, müssten etwa 60 bis 80 Prozent einer Fuchspopulation ausgeschaltet werden, das ist großräumig nicht möglich.

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